Im Hauptraum geht es weiter mit Bildern von Klaus Merkel. Es sind abstrakte, hochinteressante Malereien, die auf in Farbwert und Farbauftrag sehr unterschiedliche Flächen jeweils lineare Strukturen oder Gespinste legen. Sehr undogmatisch in der Auffassung, bei großer Variationsbreite stets bestimmt, distanziert und kühl, sind diese Gemälde radikal autonome und anspruchsvolle Malerei. Das Problem der Dekoration - Brüderlin unterscheidet im Katalog richtig zwischen Ornament und Dekoration – liegt nicht in den Bildern selbst, sondern ausschließlich in ihrem Miteinander der Inszenierung. Im Düsseldorfer Kunstverein ist Merkel dem Problem unlängst einfach durch eine barocke Galerie-Hängung begegnet; hier in der Secession sind ein grünes und ein rotes Bild mit lose aufeinander bezogenen, schwarzen, Strukturen schräg übereinander auf eine quadratische Wand gesetzt. Nur Suggestiv setzen sich die Strukturen über die Bildgrenzen hinweg. In Wirklichkeit ist die Hängung rein rational, an den gleichen Seitenabständen orientiert.Die autonomen Bilder stehen der Inszenierung einfach zur Verfügung. Sie lassen sich einbinden, ohne wirklich in ihr aufzugehen; sie thematisieren sogar den Widerstand der Bildautonomie bei aller offensichtlichen Ausgeliefertheit an eine übergreifende Zur-Schau-Stellungs-Euphorie.